PET-Abfälle in Brasilien
Rund 80 Millionen Tonnen PET werden weltweit jährlich produziert und nur kurzfristig genutzt. Allein in Brasilien landen jedes Jahr über 2,4 Millionen Tonnen Kunststoff auf Deponien oder ungeregelt entsorgt in der Umwelt. Das mechanische Kunststoffrecycling bietet keine wirtschaftlich realisierbare Lösung: Gründe sind Verunreinigungen, verwendete Mehrschicht-Materialien oder eingefärbte Verpackungen.
Aus ökologischer und aus ökonomischer Sicht ist eine Wiederverwertung von PET dringend erforderlich. Denn bei einem „weiter wie bisher“ würden in 2050 ein Fünftel des Rohöls allein für Plastik verbraucht.
Für Brasilien besteht ein großer Bedarf an einer robusten und wirtschaftlich tragfähigen zirkulären Wertschöpfungslösung für PET und PET-haltige Kunststoffe, die am End of Life ansetzt. Aktuell werden ausschließlich 3% des Kunststoffabfalls recycelt. Das Projekt revolBRAS will eine Lösung für diese Herausforderung anbieten. Sie umfasst das Sammeln und Sortieren und die Aufbereitung der PET-Abfälle auf Basis der revolPET-Technologie inklusive der notwendigen Logistik.
Eine Kreislaufwirtschaft für Brasilien
Das Gesamtkonzept des revolBRAS-Projekts sieht vor, Strukturen für ein dezentrales Sammel- und Verwertungssystem unter Einbindung der revolPET-Technologie zu etablieren. Darüber sollen insbesondere die Menschen des informellen Teils des brasilianischen Entsorgungssystems zusätzliche und sichere Einnahmeoptionen erhalten.
Die Entwicklung von selbsttragenden wirtschaftlichen Sammel- und Verwertungsstrukturen für PET-haltige Altkunststoffe werden die Entstehung neuer Arbeitsplätze im Partnerland Brasilien positiv beeinflussen. Durch das Zusammenführen von Stoffströmen in einer zentralen Verwertungsstelle kann ein effizienter, mit ausreichend Volumen ausgestatteter Prozess entstehen. In Zentrum des Prozesses steht die revolPET-Technologie. Deren Zielsetzung ist, Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu minimieren.
Unsere Projektpartner
Projekte sind immer dann erfolgreich, wenn sich kompetente Partner zusammenschließen.
Das Forschungsprojekt revolBRAS wird über die Initiative Client II des Bundesministeriums für Forschung und Bildung gefördert. Projektpartner sind die Technische Universität Braunschweig mit dem Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik, das Fraunhofer Institut für Chemische Technologie, die Source One GmbH und die Leistritz Extrusionstechnik GmbH. Partner in Brasilien sind die Universität São Paulo, die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer und die Weee.do Ltda.